Kann Kunst das Gewissen der Menschheit wecken? Eine herausfordernde Frage, die der Ausstellung SOSHumanity am Ortasee vorangestellt ist. Die von der Fondazione Cavaliere del Lavoro Alberto Giacomini konzipierte und realisierte immersive Wanderausstellung ist eine künstlerische Erfahrung, die darauf abzielt, der Kollektivität die in diesem schwierigen Moment der Geschichte gegebenen vielen sozialen und ökologischen Notlagen bewusst zu machen, denen sich die Menschheit stellen muss.
„Allein der Mensch ist für alle sozialen und ökologischen Notlagen verantwortlich, die unsere Gegenwart und unsere Zukunft in Frage stellen. Nur durch einen Akt der tiefen Bewusstmachung wird es möglich sein, einen neuen Weg in Richtung Nachhaltigkeit einzuschlagen.“
Diesen Gedanken vertraute die Stiftung als SOS fünf Künstlern an: Simone Benedetto, Silvia Della Rocca, Sergio Floriani, Omar Hassan, Helidon Xhixha. Sie inspirierten sich an verschiedenen Themen der Umweltverschmutzung, der sozialen und ökologischen Degradation und interpretierten mit ihrer persönlichen Sensibilität und ihrer Sicht der Welt jeweils einen Aspekt dieser Notlage durch Werke von großer emotionaler Wirkung.
Die Ausstellung SOSHumanity berührt verschiedene Orte rund um den Ortasee, wie Orta San Giulio, Gozzano, San Maurizio d’Opaglio, Pella, Pettenasco, Omegna, und fügt die Werke in die malerische Seelandschaft ein.
Fantini, seit jeher für die Aufwertung seines Territoriums durch Kunst und Kultur und den Umweltschutz engagiert, ist an der Initiative SOSHumanity beteiligt. In Pella, im Garten am See des Hauptsitzes von Fantini, stehen die Skulpturen Teddy Bear, Sexy Teddy, Animal Soulvon Simone Benedetto.
Teddy Bear und Sexy Teddy sind zwei bis zu vier Meter große Riesenbären mit einer doppelten Symbolik. Es sind Ikonen, die die Unschuld und Spontaneität von Kindern verteidigen und gleichzeitig Gewalt und sozialen Abstieg anprangern. Die Riesenbären geben den Kindern die Unschuld zurück, die sie auszeichnen sollte. Sie bringen sie zu einer Vorstellung von gesundem und spontanem Spiel im Kontakt mit der Natur und den Tieren zurück. Zugleich zeigen sie aber die Fragilität der Minderjährigen, die heute immer mehr der leichten Zugänglichkeit und Nutzbarkeit technologischer Geräte ausgesetzt sind und Gefahr laufen, einer fortschreitenden physischen und psychischen Isolierung ausgesetzt zu sein.
Am See befinden sich auch die Animal Souls, Skulpturen, die eine Metamorphose des Kindes in ein Tier darstellen, das nicht nur seine skulpturalen Gesten, sondern auch sein intimstes und ursprünglichstes inneres Wesen annimmt. Simone Benedetto entführt uns so in eine fantastische, märchenhafte Welt, in der mythologische und waldige Kreaturen zum Leben erwachen und Kinder ihre fantasievolle und spielerische Dimension wiederfinden können.
SOSHUMANITY, vom 10. Juli bis 2. November 2022.
Zur Karte der Installationen am Ortasee.
Ph_Thanks to Alex Chichi
